aus wistra 6/2024
In Berlin ist das Finanzamt für Fahndung und Strafsachen (FAFuSt) zentral für die Bearbeitung von Steuerdelikten zuständig. Im Jahr 2023 sind durch die Berliner Finanzämter 4.565 Steuerstrafverfahren wegen des Verdachts der Hinterziehung von Besitz- und Verkehrsteuern eingeleitet worden (Drs. 19/18387). Im gleichen Zeitraum hat das FAFuSt 4.633 Strafverfahren abgeschlossen. 381 Strafverfahren wurden unter Auflagen nach § 153a StPO eingestellt.
Aufzeichnungen im Zusammenhang mit den sog. Steuer-CDs werden neben den erforderlichen bundeseinheitlichen Statistikaufzeichnungen gesondert geführt. Danach sind im Zusammenhang mit Geldanlagen in der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein 12 Selbstanzeigen im Jahr 2023 erstattet worden. Im Jahr 2023 wurden von Berlin keine Daten angekauft.
Im Übrigen wurden folgende Daten kommuniziert:
Geldbußen in EUR wegen |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
§ 378 AO (Leichtfertige Steuerverkürzung) |
100 |
11.490 |
26.000 |
4.400 |
§ 379 AO (Steuergefährdung) |
16.310 |
22.590 |
50.915 |
48.935 |
§ 380 AO (Gefährdung der Abzugsteuern) |
38.875 |
34.045 |
36.886 |
53.495 |
Schädigung des Umsatzsteueraufkommens |
190.265 |
274.897 |
83.130 |
19.880 |
§ 160 StBerG (Unbefugte Hilfeleistung in Steuersachen) |
3.250 |
22.695 |
2.935 |
17.385 |
§§ 161–163 StBerG |
750 |
750 |
1.500 |
3.500 |
§§ 30, 130 OWiG |
328.746 |
100.000 |
1.200 |
1.249.974 |
§ 29a OWiG |
0 |
0 |
0 |
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Rechtsanwalt Prof. Dr. Carsten Wegner, Berlin